Freitag, 15. Januar 2021
Begegnungen
anjuna, 19:16h
Ich hatte: Dichter, Denker, Philosophen, Künstler, Verbrecher, Detektive, Piraten, Salzstreuer, Firmenbesitzer und Firmenverlierer, Windhunde und Bulldoggen, Egoisten und echte Gönner, aber alle hatten eins gemeinsam. Sobald ich in ihr Leben kam, redeten sie nur von sich.
Entweder waren sie schon zu lange allein, hatten den Weltschmerz für sich gepachtet, oder sie hatten verlernt Fragen zu stellen. Jedenfalls sehnten sie sich nach einer Beziehung auf Augenhöhe. Vielleicht damit sie sich nicht bücken mussten, wenn sie mit mir sprachen?
Und ich hab Ihnen einfach zugehört.
Sie wollten gar nichts wissen von mir. Nicht wirklich. Ich hörte gern ihre Geschichten.
Es waren Drama-Kings dabei und echte Dramatiker.
Der Dichter fand Worte für jeden Gefühlskrümel. Treffend, passend, bunt, zart.
Der Denker fand für alles eine Erklärung, mit dem Philosophen war Denken ein Glücksgefühl, für den Künstler war ich eine Muse, der Verbrecher hat mein Herz geklaut und der Detektiv fand meine Fehler. Mit dem Pirat habe ich Abenteuer erlebt, der Salzstreuer war solala. Aber der Firmenbesitzer war langweilig, da ziehe ich die Zerrissenheit des Firmenverlierers vor! Windhunde gabs ein paar, aber die rannten so schnell vorbei, hab die Namen schon vergessen; schön waren sie. Die Bulldoggen waren stets unbeweglich, hatten aber ihre feste Meinung. Und die Egoisten, tja, nicht der Rede wert, aber die wahren Gönner, mit denen war es lebenswert!
Und was kommt nun?
Wieder ein Haufen Worte von „Ich habe...“, „Ich wurde...“ und „Ich kann….“und „Ich nehm dich mit...“, „da gehen wir hin...“
So viele Versprechen in einem Leben, so viele Blumen gibt es nicht auf der Welt.
Sie strandeten bei mir, ich hab sie gut auf bewahrt für den Moment.
Ich halte ihr Lachen fest, auch wenn es bei einigen Fratzen ins Gesicht gemeisselt hat.
Falsche Furchen, falsche Abzweigungen wohin das Auge sieht.
Wer ist das Gesicht, das mir aus dem Spiegel in die Augen sieht?
Lebensvermeider, geschichtslos, stimmlos, ohne Vergangenheit. Totgeschwiegen. Fast nicht mehr da.
Und die Machos, die Macher der ewig gleichen Masche. So gern hab ich sie. Ihre Falschheit ist echt geworden, weil sie sich so abgrundtief ernst nehmen in ihrer Oberflächlichkeit.
Mitleid haben sie verdient. Nichts sonst. Ich auch? Das Leben als Projektionsfläche ist kein Zuckerschlecken. Aufstehen will ich und schreien. Die Luft ist mir weggeblieben unterwegs, als ich am Davonrennen war. Vor all dem, vor all denen, und vor mir. Ich habe keine Geschichte, und beinahe glaub ichs auch.
Wo ist ein echtes Lachen auf dieser Welt? Es muss nicht laut sein, ein leises Lächeln genügt mir auch! So ein Schmunzeln, kaum wahrnehmbar zwischen den Zähnen – aber echt!
Hab nie die Hoffnung aufgegeben, auf einen, der mir Fragen stellt. Einen der mich hält, wenn es drauf ankommt und nicht zurück schreckt vor diesem heftigen Ungetüm in mir.
Spuck mich an du Kern der Wahrheit, fang mich du treffender Pfeil des Jägers, der mich ins Visier genommen hat. Leichte Beute zwar, aber wer weiss, schon ist sie wieder weg.
Ich habe das gottverdammte Recht in meiner Traumwelt zu leben, denn nichts ist mir geblieben sonst. Und was bedeuten all die Worte, wenn wir uns in die Augen sehen! Echte Dialoge waren annähernd mit den Philosophen machbar – auch wenn es nur laut ausgesprochene Ideen waren. Zwei Blicke durch eine Scheibe sagen mehr als jedes Wort, lassen die Idee eines Versprechens zu, das hält. In einer Welt, die von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten geprägt ist, bleibt es am Ende doch nur beim Vielleicht.
Ich gehe zurück an meinen Strand. Jeder Stein ist ein Souvenir, ausgewaschen, verblichen, beschädigt, aber greifbar da. Jeder Stein entlockt mir ein Lächeln, ein Blitz, der durch meinen Körper geht.
Wir stürzen am Bungee-Seil in die Tiefe, um von unserer eigenen Oberflächlichkeit wegzukommen.
Ein echtes Gefühl zu spüren, das Leben zu spüren wie es ist. Wenigstens für den Moment und versuchen es festzuhalten, um es wie einen Stein in unserer Jackentasche immer bei uns zu haben.
So trage ich dich mit mir und pass auf, dass nichts verloren geht. Von deinem Lachen, deinem Knurren, deinen Blicken, deinen Küssen, deiner Stimme. Du gabst soviel mehr als Worte. Und ich war dir nicht zu viel. Das hat mich erstaunt.
Das Ende schlich daher und drängte sich zwischen uns, erst habe ich es gar nicht bemerkt und dann wurde mir klar, dass dieser Moment immer da war, diese Stimme in meinem Kopf, die sagte,“vorsicht, du musst ihn jederzeit loslassen“.
Da stehe ich mit den Füssen im Wasser, der Pegel steigt. Es regnet und es ist kalt, aber ich spüre nichts mehr, nichts ist mehr wichtig. Jetzt nichts mehr, denn du bist weg.
Die Steine in meiner Jacke tun das, was das Gesetz der Erde ist. Mir wird ganz leicht.
Entweder waren sie schon zu lange allein, hatten den Weltschmerz für sich gepachtet, oder sie hatten verlernt Fragen zu stellen. Jedenfalls sehnten sie sich nach einer Beziehung auf Augenhöhe. Vielleicht damit sie sich nicht bücken mussten, wenn sie mit mir sprachen?
Und ich hab Ihnen einfach zugehört.
Sie wollten gar nichts wissen von mir. Nicht wirklich. Ich hörte gern ihre Geschichten.
Es waren Drama-Kings dabei und echte Dramatiker.
Der Dichter fand Worte für jeden Gefühlskrümel. Treffend, passend, bunt, zart.
Der Denker fand für alles eine Erklärung, mit dem Philosophen war Denken ein Glücksgefühl, für den Künstler war ich eine Muse, der Verbrecher hat mein Herz geklaut und der Detektiv fand meine Fehler. Mit dem Pirat habe ich Abenteuer erlebt, der Salzstreuer war solala. Aber der Firmenbesitzer war langweilig, da ziehe ich die Zerrissenheit des Firmenverlierers vor! Windhunde gabs ein paar, aber die rannten so schnell vorbei, hab die Namen schon vergessen; schön waren sie. Die Bulldoggen waren stets unbeweglich, hatten aber ihre feste Meinung. Und die Egoisten, tja, nicht der Rede wert, aber die wahren Gönner, mit denen war es lebenswert!
Und was kommt nun?
Wieder ein Haufen Worte von „Ich habe...“, „Ich wurde...“ und „Ich kann….“und „Ich nehm dich mit...“, „da gehen wir hin...“
So viele Versprechen in einem Leben, so viele Blumen gibt es nicht auf der Welt.
Sie strandeten bei mir, ich hab sie gut auf bewahrt für den Moment.
Ich halte ihr Lachen fest, auch wenn es bei einigen Fratzen ins Gesicht gemeisselt hat.
Falsche Furchen, falsche Abzweigungen wohin das Auge sieht.
Wer ist das Gesicht, das mir aus dem Spiegel in die Augen sieht?
Lebensvermeider, geschichtslos, stimmlos, ohne Vergangenheit. Totgeschwiegen. Fast nicht mehr da.
Und die Machos, die Macher der ewig gleichen Masche. So gern hab ich sie. Ihre Falschheit ist echt geworden, weil sie sich so abgrundtief ernst nehmen in ihrer Oberflächlichkeit.
Mitleid haben sie verdient. Nichts sonst. Ich auch? Das Leben als Projektionsfläche ist kein Zuckerschlecken. Aufstehen will ich und schreien. Die Luft ist mir weggeblieben unterwegs, als ich am Davonrennen war. Vor all dem, vor all denen, und vor mir. Ich habe keine Geschichte, und beinahe glaub ichs auch.
Wo ist ein echtes Lachen auf dieser Welt? Es muss nicht laut sein, ein leises Lächeln genügt mir auch! So ein Schmunzeln, kaum wahrnehmbar zwischen den Zähnen – aber echt!
Hab nie die Hoffnung aufgegeben, auf einen, der mir Fragen stellt. Einen der mich hält, wenn es drauf ankommt und nicht zurück schreckt vor diesem heftigen Ungetüm in mir.
Spuck mich an du Kern der Wahrheit, fang mich du treffender Pfeil des Jägers, der mich ins Visier genommen hat. Leichte Beute zwar, aber wer weiss, schon ist sie wieder weg.
Ich habe das gottverdammte Recht in meiner Traumwelt zu leben, denn nichts ist mir geblieben sonst. Und was bedeuten all die Worte, wenn wir uns in die Augen sehen! Echte Dialoge waren annähernd mit den Philosophen machbar – auch wenn es nur laut ausgesprochene Ideen waren. Zwei Blicke durch eine Scheibe sagen mehr als jedes Wort, lassen die Idee eines Versprechens zu, das hält. In einer Welt, die von Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten geprägt ist, bleibt es am Ende doch nur beim Vielleicht.
Ich gehe zurück an meinen Strand. Jeder Stein ist ein Souvenir, ausgewaschen, verblichen, beschädigt, aber greifbar da. Jeder Stein entlockt mir ein Lächeln, ein Blitz, der durch meinen Körper geht.
Wir stürzen am Bungee-Seil in die Tiefe, um von unserer eigenen Oberflächlichkeit wegzukommen.
Ein echtes Gefühl zu spüren, das Leben zu spüren wie es ist. Wenigstens für den Moment und versuchen es festzuhalten, um es wie einen Stein in unserer Jackentasche immer bei uns zu haben.
So trage ich dich mit mir und pass auf, dass nichts verloren geht. Von deinem Lachen, deinem Knurren, deinen Blicken, deinen Küssen, deiner Stimme. Du gabst soviel mehr als Worte. Und ich war dir nicht zu viel. Das hat mich erstaunt.
Das Ende schlich daher und drängte sich zwischen uns, erst habe ich es gar nicht bemerkt und dann wurde mir klar, dass dieser Moment immer da war, diese Stimme in meinem Kopf, die sagte,“vorsicht, du musst ihn jederzeit loslassen“.
Da stehe ich mit den Füssen im Wasser, der Pegel steigt. Es regnet und es ist kalt, aber ich spüre nichts mehr, nichts ist mehr wichtig. Jetzt nichts mehr, denn du bist weg.
Die Steine in meiner Jacke tun das, was das Gesetz der Erde ist. Mir wird ganz leicht.
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Donnerstag, 14. Januar 2021
Der Geschmack unserer Zeit
anjuna, 15:04h
Wie ist es, in einer Zeit des Vergessens zu leben, in einer Zeit, in der wir alle Teile unserer Menschlichkeit vergessen. Wie ist es, wenn in einer unruhigen Zeit, in der wir heute angekommen sind, unser Ego die Führung übernimmt, um zu überleben. Nicht links, nichts rechts zu schauen, was am Wegesrand ist, einfach weiterzugehen, darüber zu steigen über das, was wir nicht sehen wollen. Meinungen klaffen plötzlich auseinander, man zieht sich zurück, weil es kein Miteinander mehr gibt. Grundwerte, die uns bis hierher brachten, bröckeln auseinander. Sodass Moral und Religion nur noch im Extremen benutzt wird; entweder sie verliert vollends ihre Wichtigkeit oder sie leitet uns zu Attentaten an. Wird Religion auch diesmal verwendet, um einen Krieg anzufangen?
Man sieht nicht mehr hin, macht sich nicht mehr die Mühe, alles aufzudrieseln, Meldungen, die unsere Ohren erreichen zu prüfen und richtig hinzuschauen. Lügen verbreiten sich schneller als die Wahrheit. Und die ist unterwegs verloren gegangen. Meinungen steigen hoch wie Seifenblasen, machen das Leben bunt und aufregend in einer Gesellschaft, in der nur noch Wert auf Äusserlichkeiten und nicht mehr Wert auf Taten und klare Worte gelegt wird.
So sind wir alle Opfer des Scheins, der Seifenblasen geworden, die uns zur nächsten Stufe der Verdummung führt.
Die Wahrheit ist weit weg, die Meinungen sehr extrem, aber ist es so schwierig zu sehen, was einfach ist, als Bestandsaufnahme?
In dieser Welt geht es derzeit darum eine Pandemie zu überstehen. Jeder wird damit konfrontiert. Jeder muss für sich seinen Weg finden, damit umzugehen. Denn wir können sie nicht länger leugnen. Annehmen, Erkennen, Loslassen. Das ist die Aufgabe, die dahinter steckt für uns als Menschen, für uns als Menschheit.
Es spielt keine Rolle, warum sie uns letztlich heimsucht; sie ist da.
Dem müssen wir uns stellen. Die Wahrheit um ihre Entstehung finden wir später raus. Erstmal geht es ums nackte Überleben. Das Leben, das wir davor hatten muss überdacht werden; jetzt ist Innenschau angesagt. Verluste, auch und Trauer und Verzweiflung in so vielen Fällen.
Wo ist unser Mitleid, unser Miteinander geblieben in dieser schweren Zeit?
Kriege haben die Menschen auch immer zusammen geschweisst. Das dürfen wir nicht vergessen.
Not lässt uns alle auch ein Stück näher zueinander rücken.
Wo ist dieser Zusammenhalt in einer Welt, in der selbst die Politiker keine Führung mehr schaffen?
Ein Zusammen gibt es nicht mehr, obwohl das ein guter Weg, vielleicht sogar die Lösung wäre.
Und wenn ich einen Blick in die Zukunft wage, auf dem Fluss, auf dem wir nun fahren, dann stehen Zerstörung, Aggression und niedere Instinkte im Vordergrund. Wie viele Menschen haben Angehörige, Freunde verloren, wie viele haben ihre Arbeit verloren, ihre Existenz?
Es wird keine Entspannung der Lage geben, vorläufig; wir sind die Gefangenen unserer Pandemie.
Rückzug, Einkehr, Besinnung.
In diesen dunklen Winkeln unserer Zimmer, in all der Einsamkeit kann Klarheit entstehen. Dort im Stillen, wenn Einzelne wieder beten, meditieren, sich selbst sehen wollen, dann kann die Echtheit, die Erinnerung an echte Werte zurückkehren. Und dort wird heute eine Zukunft mit ihren Grundwerten begründet, die wir heute noch gar nicht erahnen. Jeder Einzelne trägt dazu bei. Die Innenschau, das Innehalten in einer so turbulenten Zeit, dieses Stehen-Bleiben inmitten des Orkans ist die Stärke, auf die wir morgen bauen.
Wir sind jetzt in der Erkennungsphase dieser Pandemie; wir müssen uns dem stellen, dass es sie tatsächlich gibt; müssen sie annehmen, akzeptieren. Erst dann, wenn wir durch alle Fake-News darüber und durch sind, können wir ein klares, analytisches Auge auf das Virus direkt werfen, weil wir dann erst erkennen, was es wirklich ist. Unser Blick ist verzerrt von so vielen Meinungen, es gibt zu jeder Theorie Fakten, mehr oder weniger wahr. Unser Blick ist getrübt von Schrecken und Angst, da sieht man nicht was wirklich ist.
All die Fragen darüber werden eines Tages beantwortet, aber bis dahin sind sie nicht mehr wichtig. Diese Pandemie dient nur als Auslöser einer langen Reihe von logischen Ereignissen und Folgen; sie ist nur der Anstoss zu einer Zeit, die uns in einen Umbruch bringt. Wir denken über uns selbst nach. Fort von Ablenkung, von Geld und Konsum.
Diese Werte werden abgelöst und erinnern uns an das was wir wirklich sind und sein wollen auf dieser Erde. Es wird ein neues Miteinander geben. Viel neues wird in kleinem Rahmen entstehen.
Wenn wir ein neues Miteinander auf echten Werten in kleinen Kreisen entdecken, kann daraus eine neue Gesellschaft entstehen, in der jeder auch individuell sein darf. Freiheit bedeutet in erster Linie die Verantwortung für unser eigenes Handeln zu übernehmen und mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen zu leben. Diese Freiheit, diese Verantwortung ruft uns jetzt.
Wohin haben uns all die Filme über eine bessere Welt gebracht? Wo stehen wir mit unserer Meinung in unserem persönlichen Leben mit all den Einflüssen, die wir über unser Tun und Denken herrschen lassen?
Jetzt wird Platz und Raum geschaffen, Altes, nicht mehr Brauchbares zerstört.
Schaffen wir in uns Platz für neue Ideen und Gedanken, wo wir hinwollen, wo wir unsere Massstäbe neu definieren. Frei im Denken, Ernst in Ideen und klar im Handeln.
So wird ein neues Bewusstsein entstehen, das uns in eine neue Ära führt. Wir werden frei und unabhängig sein, selbstverantwortlich handeln und ein neues Miteinander schätzen lernen. Jeder für sich und alle gemeinsam gehen wir der neuen Welt entgegen.
Wenn wir es schaffen, aus unserer Geschichte tatsächlich zu lernen, wird das ein guter Anfang sein.
Aber was heisst das schon. Was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns? Die Dynamik reisst uns alle mit, jeden auf seine Art.
Fake-News werden keine Bedeutung mehr haben, in erster Linie werden Taten und echte Worte gefordert sein, Hilfe, Klarheit, die wir brauchen, werden wir uns selbst und gegenseitig geben, denn wir werden sehen, dass es im Miteinander leichter ist zu leben.
Was irgendwann im Kleinen entsteht, kann morgen unsere Gesellschaft tragen als Grundpfeiler einer bewussteren und echten Gesellschaft, von deren Bild wir heute vielleicht nur die Umrisse erahnen.
Heute ist wichtig, wie jeder Einzelne mit dieser Situation umgeht. Es kommt auf unser Bewusstsein an und auf unsere Entscheidungen, die wir heute treffen, um in einem besseren Morgen zu landen.
Die Welt ändert sich von alleine. Auch wenn der Geschmack anfangs bitter ist...
Man sieht nicht mehr hin, macht sich nicht mehr die Mühe, alles aufzudrieseln, Meldungen, die unsere Ohren erreichen zu prüfen und richtig hinzuschauen. Lügen verbreiten sich schneller als die Wahrheit. Und die ist unterwegs verloren gegangen. Meinungen steigen hoch wie Seifenblasen, machen das Leben bunt und aufregend in einer Gesellschaft, in der nur noch Wert auf Äusserlichkeiten und nicht mehr Wert auf Taten und klare Worte gelegt wird.
So sind wir alle Opfer des Scheins, der Seifenblasen geworden, die uns zur nächsten Stufe der Verdummung führt.
Die Wahrheit ist weit weg, die Meinungen sehr extrem, aber ist es so schwierig zu sehen, was einfach ist, als Bestandsaufnahme?
In dieser Welt geht es derzeit darum eine Pandemie zu überstehen. Jeder wird damit konfrontiert. Jeder muss für sich seinen Weg finden, damit umzugehen. Denn wir können sie nicht länger leugnen. Annehmen, Erkennen, Loslassen. Das ist die Aufgabe, die dahinter steckt für uns als Menschen, für uns als Menschheit.
Es spielt keine Rolle, warum sie uns letztlich heimsucht; sie ist da.
Dem müssen wir uns stellen. Die Wahrheit um ihre Entstehung finden wir später raus. Erstmal geht es ums nackte Überleben. Das Leben, das wir davor hatten muss überdacht werden; jetzt ist Innenschau angesagt. Verluste, auch und Trauer und Verzweiflung in so vielen Fällen.
Wo ist unser Mitleid, unser Miteinander geblieben in dieser schweren Zeit?
Kriege haben die Menschen auch immer zusammen geschweisst. Das dürfen wir nicht vergessen.
Not lässt uns alle auch ein Stück näher zueinander rücken.
Wo ist dieser Zusammenhalt in einer Welt, in der selbst die Politiker keine Führung mehr schaffen?
Ein Zusammen gibt es nicht mehr, obwohl das ein guter Weg, vielleicht sogar die Lösung wäre.
Und wenn ich einen Blick in die Zukunft wage, auf dem Fluss, auf dem wir nun fahren, dann stehen Zerstörung, Aggression und niedere Instinkte im Vordergrund. Wie viele Menschen haben Angehörige, Freunde verloren, wie viele haben ihre Arbeit verloren, ihre Existenz?
Es wird keine Entspannung der Lage geben, vorläufig; wir sind die Gefangenen unserer Pandemie.
Rückzug, Einkehr, Besinnung.
In diesen dunklen Winkeln unserer Zimmer, in all der Einsamkeit kann Klarheit entstehen. Dort im Stillen, wenn Einzelne wieder beten, meditieren, sich selbst sehen wollen, dann kann die Echtheit, die Erinnerung an echte Werte zurückkehren. Und dort wird heute eine Zukunft mit ihren Grundwerten begründet, die wir heute noch gar nicht erahnen. Jeder Einzelne trägt dazu bei. Die Innenschau, das Innehalten in einer so turbulenten Zeit, dieses Stehen-Bleiben inmitten des Orkans ist die Stärke, auf die wir morgen bauen.
Wir sind jetzt in der Erkennungsphase dieser Pandemie; wir müssen uns dem stellen, dass es sie tatsächlich gibt; müssen sie annehmen, akzeptieren. Erst dann, wenn wir durch alle Fake-News darüber und durch sind, können wir ein klares, analytisches Auge auf das Virus direkt werfen, weil wir dann erst erkennen, was es wirklich ist. Unser Blick ist verzerrt von so vielen Meinungen, es gibt zu jeder Theorie Fakten, mehr oder weniger wahr. Unser Blick ist getrübt von Schrecken und Angst, da sieht man nicht was wirklich ist.
All die Fragen darüber werden eines Tages beantwortet, aber bis dahin sind sie nicht mehr wichtig. Diese Pandemie dient nur als Auslöser einer langen Reihe von logischen Ereignissen und Folgen; sie ist nur der Anstoss zu einer Zeit, die uns in einen Umbruch bringt. Wir denken über uns selbst nach. Fort von Ablenkung, von Geld und Konsum.
Diese Werte werden abgelöst und erinnern uns an das was wir wirklich sind und sein wollen auf dieser Erde. Es wird ein neues Miteinander geben. Viel neues wird in kleinem Rahmen entstehen.
Wenn wir ein neues Miteinander auf echten Werten in kleinen Kreisen entdecken, kann daraus eine neue Gesellschaft entstehen, in der jeder auch individuell sein darf. Freiheit bedeutet in erster Linie die Verantwortung für unser eigenes Handeln zu übernehmen und mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen zu leben. Diese Freiheit, diese Verantwortung ruft uns jetzt.
Wohin haben uns all die Filme über eine bessere Welt gebracht? Wo stehen wir mit unserer Meinung in unserem persönlichen Leben mit all den Einflüssen, die wir über unser Tun und Denken herrschen lassen?
Jetzt wird Platz und Raum geschaffen, Altes, nicht mehr Brauchbares zerstört.
Schaffen wir in uns Platz für neue Ideen und Gedanken, wo wir hinwollen, wo wir unsere Massstäbe neu definieren. Frei im Denken, Ernst in Ideen und klar im Handeln.
So wird ein neues Bewusstsein entstehen, das uns in eine neue Ära führt. Wir werden frei und unabhängig sein, selbstverantwortlich handeln und ein neues Miteinander schätzen lernen. Jeder für sich und alle gemeinsam gehen wir der neuen Welt entgegen.
Wenn wir es schaffen, aus unserer Geschichte tatsächlich zu lernen, wird das ein guter Anfang sein.
Aber was heisst das schon. Was bedeutet das für jeden Einzelnen von uns? Die Dynamik reisst uns alle mit, jeden auf seine Art.
Fake-News werden keine Bedeutung mehr haben, in erster Linie werden Taten und echte Worte gefordert sein, Hilfe, Klarheit, die wir brauchen, werden wir uns selbst und gegenseitig geben, denn wir werden sehen, dass es im Miteinander leichter ist zu leben.
Was irgendwann im Kleinen entsteht, kann morgen unsere Gesellschaft tragen als Grundpfeiler einer bewussteren und echten Gesellschaft, von deren Bild wir heute vielleicht nur die Umrisse erahnen.
Heute ist wichtig, wie jeder Einzelne mit dieser Situation umgeht. Es kommt auf unser Bewusstsein an und auf unsere Entscheidungen, die wir heute treffen, um in einem besseren Morgen zu landen.
Die Welt ändert sich von alleine. Auch wenn der Geschmack anfangs bitter ist...
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